Freitag, 23. Juli 2010

Sein und nicht sein ...

So schmeckt der Sommer ...


Mauzies Lamm ist vor ein paar Tagen gestorben. Obwohl wir eigentlich der Meinung sind, dass man Kinder nicht in Watte packen soll, haben wir uns in diesem Fall entschlossen Moritz nicht die Wahrheit zu sagen. Für ihn hat das Lamm eine neue Ziehmama auf einem anderen Bauernhof gefunden und damit wars auch gut.

So locker, wie er diese Nachricht aufgenommen hat, ohne gejammer und ohne großer Sentimentalität, bin ich mir im Nachhinein ziemlich sicher, dass er auch die Todesnachricht gut verkraftet hätte. Vermutlich hätte er noch ein paar mal gefragt: "Waruuuum?" , er will ja sowas immer sehr genau wissen, und hätte anschließend Gott und die Welt (das kann auch der Sitznachbar in der U-Bahn sein) daran Teil haben lassen (wie damals den Tod der 3 Schafe, die vom Bock getötet wurden).

Wann ist mir/uns diese vernüftige Sicht der Dinge abhanden gekommen? Wieso interpretieren wir so viel hinein? Moritz sagte bei den 3 toten Schafen damals: "Mama, das ist halt so!" und ich war zugegeben etwas schockiert von dieser "Geühllosgkeit".
Warum war mein erster Gedanke, als ich vom Tod des Lamms erfuhr: "Ach du Schreck, wie sagen wir das MAuzie" und der zweite Gedanke "Das arme Ding! So klein und so lieb! So ungerecht! Hätte der Bauer es doch mit genommen und sich mehr darum gekümmert ...!"

Ich bring es ja oft nicht mal fertig Kuscheltiere weg zu werfen ...

Ist Disney daran Schuld? Oder wie oder was?

Manchmal kann man sich wirklich etwas von den lieben Kleinen abschauen, oder ...

5 Kommentare:

  1. Ja, die Kleinen verkraften sowas viel besser, als man denkt. Ich stand vor der schwierigen "wie sag ich's"-Entscheidung, als letztes Jahr innerhalb von 9 Monaten meine beiden Opas verstorben sind. Meine Große War 3 bzw. 3 3/4 Jahre alt. Ich hab mich durchgerungen und es ihr erklärt. Sie war zwar etwas traurig, aber insgesamt sehr gefasst und stellt heute noch immer wieder fragen zum Thema Tod (wir gehen auch nahezu täglich auf dem Weg zum KiGa über einen Friedhof, da bleibt das Thema nicht aus). Mein Fazit: die Kinder verstehen das besser als man denkt. Das Schwerste daran ist eigentlich, dass wir Erwachsenen daran zu knabbern haben, wie nüchtern und unbekümmert die Kinder damit umgehen. So wie Mauzie: "Mama, das ist halt so!"

    Viele Grüße
    Janka

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  2. kann dich gut verstehen...hätte es bestimmt auch so gemacht. aber unsere kinder lernen uns eigentlich ehrliche unverstellte natürlichkeit...die ist uns mit den jahren abhanden gekommen. mit kindern wachsen...wohl das beste am kinderhaben!!!

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  3. vielleicht warst du selbst so überwältigend traurig und hast dafür zeit gebraucht,es war ja auch so sweet*

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  4. @Janka: Den Friedhof besuchen wir auch schon seit Moritz noch ganz klein ist und zünden dabei jedes mal eine Kerze am Grab meiner Großeltern an und eine an einem Grab, dass wir uns aussuchen ... oft vom jüdischen Teil des Friedhofes, da der so schön schaurig schön ist ...

    Ich finde das ganz wichtig. Es gibt da auch ein nettes Buch, dass das Thema ganz gut behandelt: Die beste Beerdigung der Welt.

    Deine HP ist übrigens der Hammer ... da muss ich nochmal in Ruhe vorbei schauen!

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  5. Das ist echt schwierig, aber ich hätte es wie du gemacht. Ich glaube, mir hätte das kleine Lamm auch keine Ruhe gelassen. Ist schon traurig, aber wahrscheinlich hat Mauzi doch recht-das ist wohl so in der Natur. Aber ich denke als Mama geht einem das näher als anderen Menschen-ist ja irgendwo auch ein Baby oder???
    Liebe Grüße Andrea

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